Azubi-Wohnen Flensburg
Der Flensburger Wohnungsmarkt ist zunehmend angespannt. Mit Angebotsmieten, die im Jahr 2024 im Median bei rund 9,57 EUR/m² lagen (Quelle: VALUE Marktdaten), stellt die Suche nach geeignetem Wohnraum insbesondere für Menschen mit niedrigen Einkommen eine große Herausforderung dar. Besonders betroffen sind u.a. Auszubildende: Die Mindestausbildungsvergütung (MiAV) gemäß Berufsbildungsgesetz liegt 2025 im ersten Lehrjahr bei 682 EUR (BGBl. 2024 I Nr. 305). Legt man die Faustregel einer Mietkostenbelastung von maximal einem Drittel zugrunde, so stehen Auszubildenden mit MiAV im ersten Lehrjahr lediglich etwa 230 EUR monatlich für die Miete zur Verfügung – ein Betrag, mit dem man sich auf dem aktuellen Markt in Flensburg kaum mit Wohnraum versorgen können dürfte.
Parallel dazu konkurrieren viele Unternehmen um Nachwuchskräfte. In Flensburg, wo der Arbeitsmarkt von Branchen wie maritimer Wirtschaft, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel, Tourismus, produzierendem Gewerbe sowie Bildung und Forschung geprägt ist, bleibt eine wachsende Zahl an Ausbildungsplätzen unbesetzt. Im Oktober 2024 meldete die Bundesagentur für Arbeit für den Agenturbezirk Flensburg über 500 unbesetzte Ausbildungsstellen, vor allem in den Branchen Handel, Handwerk und Gastronomie. Die angespannte Wohnungsmarktsituation erweist sich dabei zunehmend als Standortnachteil. Angebote für Azubi-Wohnen bilden deshalb einen Baustein einer zukunftsfähigen Personalstrategie.
Vor diesem Hintergrund möchte die Stadt Flensburg das Thema Azubi-Wohnen im Rahmen eines Runden Tisches fachöffentlich diskutieren und hat unser Büro für die Unterstützung bei der Konzeption, Durchführung und Nachbereitung dieser Veranstaltung beauftragt.