Sozialraum-Monitoring
Wie praktisch alle Informationen und Daten differenzieren sich Aspekte der Sozialstruktur im Raum aus. Je nach Betrachtungsmaßstab ergeben sich andere Ausprägungen und Muster. Dies ist für alle Formen politischer Entscheidungen Normalzustand und Herausforderung zugleich. Oftmals ist die Ungleichheit zwischen einzelnen Stadtbezirken oder Ortsteilen größer als zwischen benachbarten Kommunen. Denn: Ein gröberer Betrachtungsmaßstab nivelliert naturgemäß gerade diejenigen Binnenstrukturen, die für die Kommunalpolitik oftmals die größten Herausforderungen abbilden. Je größer räumliche Einheiten werden, desto eher verwischen die Mittelwerte das tatsächliche Bild. Viele sozio-demografische, ökonomische oder arbeitsmarktrelevante Herausforderungen werden aber erst auf kleiner Ebene sichtbar. Dies zeigt sich geradezu prototypisch an sozialer Segregation, die meist innerhalb des kommunalen Gefüges geschieht.
Um die Grundlagen für ein bedarfsgerechtes Handeln zu legen, braucht man entsprechend kleinräumige Daten, Kontinuität in der Erfassung und geeignete räumliche Systeme. Oft müssen zunächst die entsprechenden Gerüste gebaut und Datenlücken geschlossen werden. Erst dann lassen sich die Kontexte sachgerecht herstellen und ein Monitoring realisieren, dass der jeweiligen Problemtiefe gerecht wird.
Die Sozialstruktur ist als gewachsenes Konstrukt immer eine Momentaufnahme und Ergebnis komplexer Prozesse und Wechselwirkungen. Die Bandbreite der Einflussfaktoren reicht über mehrere Ebenen von demografischer Entwicklung, über Einkommen und Kaufkraft, Bildungsstand und -möglichkeiten, Siedlungs- und Bebauungsstruktur bis hin zu Verkehr und zur Lage am Wohnungsmarkt. Zugleich bestimmt die Sozialstruktur nachhaltig die Entwicklungschancen der einzelnen Menschen, aber auch von Quartieren und letztlich ganzen Kommunen.
Wir von RegioKontext schauen je nach Aufgabenstellung geschärft auf die kleinräumigen Strukturen, finden passende Maßstäbe und bilden die räumlichen Befunde sachgerecht ab. Zum Handwerkzeug gehört bei uns neben den Methoden der angewandten Sozialforschung die Kartografie als bevorzugtes und auch gut verständliches Darstellungsformat.Denn gerade dadurch gelingt es nach unserer Erfahrung am ehesten, die tiefe Durchdringung komplexer Themen in eine allgemeine Verständlichkeit zu überführen.
Gesamtindex Soziale Ungleichheit
Quelle: SenSW, Monitoring Soziale Stadtentwicklung (2017)